#MyCoronaDiary: Familienleben (2020)

Verfügbar vom 24.04.2020 bis 23.04.2022, arte online
19 min.

Für Familien ist die Corona-Zeit eine harte Belastungsprobe. Viele Menschen können ihre Liebsten wochenlang nicht besuchen und suchen nach Möglichkeiten, sich online auszutauschen, auch musikalisch. Während für viele Eltern im Home Office jeder weitere Tag ohne Kinderbetreuung an die Belastungsgrenze geht, wird für andere das Haus auf dem Land zum Zufluchtsort.

In zahlreichen Ländern herrschen Ausgangssperren. So geht es auch Alessandro, einem jungen Filmemacher aus Mailand. Er leider unter der Einsamkeit und besucht deshalb ab und an seine Eltern. Direkt zu ihnen möchte er nicht – zu groß ist die Infektionsgefahr. Deswegen trifft er sie am Fenster und kann sich so mit ihnen austauschen. Auf Bestellung seilt ihm seine Mutter auch eine Portion seiner heißgeliebten Nudeln ab.
Familien mit Kindern stehen vor der großen Herausforderung, Arbeit und Familie zu vereinen – vor allem wenn die Kinder besondere Bedürfnisse haben. Miriam, die 4-jährige Tochter von Martina und Nicola, hat eine Entwicklungsverzögerung und ist dringend angewiesen auf regelmäßige Therapiestunden. Doch seit Wochen herrscht Ausgangssperre in Österreich und Miriam wird in ihrer Entwicklung aufgehalten. Eine Online-Therapie kommt auf Grund ihres Alters noch nicht in Frage.
Ganz anders das Geschwisterpaar Diana und David aus Frankreich: Die Ärztin und der Pianist nutzen das Internet, um sich zumindest in der virtuellen Welt zu sehen und zusammen zu spielen. Die Einsamkeit und die Sehnsucht zueinander stillen sie mit einem selbstkomponierten Stück, das sie vierhändig spielen – jeder in seiner Wohnung
In Jans Familie, im 3.4000 Kilometer entfernten Russland, spielt Musik auch eine große Rolle. Und seit er mit seiner Frau Lyudmila und seinem 4-jährigen Sohn Fyodor aufs Land nach Zyablikovo gezogen ist, können sie auch richtig Krach machen – ob beim Schlagzeug spielen oder am Lagerfeuer singen – die Familie genießt die Gemeinschaft und das einfache Landleben fernab ihrer Heimatstadt Moskau. (Text: arte)

Autorin: Silvia Palmigiano
Schnitt: Philip Kießling
Produktion: berlin producers media GmbH