Shakespeares Traumfabrik (2016)

Erstausstrahlung: 24. April 2016, Arte
52 min.

Eine packende Reise in die Zeit des elisabethanischen Theaters: Zusammen mit seiner Theatergruppe „Lord Chamberlain’s Men“ errichtete Shakespeare ein neues Theater. Die Dokumentation zieht einen Vergleich zwischen der damaligen Unterhaltungsindustrie an der Themse und der heutigen Film- und Fernsehpraxis. Denn Shakespeares wahre Erben findet man heute in Hollywood … 

„Shakespeares Traumfabrik“ ist eine packende Reise in die Zeit des elisabethanischen Theaters. Sie widmet sich allerdings weniger der Biografie des geheimnisvollen Autors William Shakespeare, sondern wirft viel mehr einen Blick in seine Schreibwerkstatt und zieht einen interessanten Vergleich zwischen der damaligen Unterhaltungsindustrie an der Themse und der heutigen Film- und Fernsehpraxis. Wie hat man damals gearbeitet? Und wie sieht der Arbeitsalltag heute aus? Als Shakespeare und seiner Theatergruppe, den „Lord Chamberlain’s Men“, der Pachtvertrag für ihre Spielstätte gekündigt wird, müssen sie sich nach einem neuen Auftrittsort umsehen. Sie entscheiden sich für einen Neubau – ein tollkühnes Unternehmen: In einer Nacht- und Nebelaktion zerlegen sie ihre ehemalige Spielstätte, um mit dem kostspieligen Holz auf der anderen Themseseite ein neues Theater zu bauen: „The Globe“ soll es heißen – die Bretter, die die Welt bedeuten. Ortswechsel: Hollywood – hier arbeiten vermutlich heute Shakespeares wahre Erben. Nicht ein einzelner Autor ist hier am Werk, der im stillen Dialog mit sich selbst Szenen und Charaktere entwirft. Eine Gruppe von Autoren arbeitet hier eng zusammen. Schreiben ist hier nicht das einsame Geschäft eines einzelnen Künstlers, sondern ein kommunikativer Prozess im Writers‘ Room. Die Dokumentation widmet sich einem neuen Aspekt der Shakespeareforschung. Schon damals entstand Theater im Kollektiv. Shakespeares Art des Produzierens hat sich bis in der heutige Unterhaltungsindustrie erhalten und ist auch ein Grund für die ungebrochene Popularität seines Werks. (Text: arte)

Regie: Dag Freyer
Schnitt: Philip Kießling
Produktion: Kopfkino

© arte/Dag Freyer